Am 19.12.2011 verstarb der große deutsche Psychologe, von dem ich gelernt habe, daß es sich lohnt in Konflikten stand zu halten und nicht zu flüchten, wie der Titel seines gleichnamiges Buch verrät.
Als ich Schülersprecher war, entwickelte sich zwischen dem Schuldirektor bzw. der Lehrerschaft und uns Schülern ein Konflikt, den wir selbst nicht lösen konnten. In dieser Situation baten wir den großen deutschen Psychologen um Vermittlung. Und tatsächlich, er sagte zu. Weil die Stimmung bereits in der Schule sehr angespannt war, der Schuldirektor unsere Veranstaltung untersagte, bot unser Pfarrer den Gemeindesaal an. Dort trafen wir uns Schüler mit den Lehrervertretern. Horst Eberhard Richter machte zunächst nicht viel mehr als zu fragen, wer anfangen wolle und forderte uns dann auf unsere Geschichte zu erzählen. Fazit war: Die Pattsituation löste sich auf und wir gingen wieder aufeinander zu. Das war ein unfassbares Erlebnis, das mich für mein Leben geprägt hat. Höre zu, gebe nicht auf, sondern suche eine Vermittlung zwischen den Parteien.
Ich werde diese großartige Unterstützung von Herrn Richter nie vergessen! Sie sind ein faszinierender Bürger und Psychologe gewesen und werden es immer bleiben. Danke für all ihren Input für unsere Gesellschaft, unsere Schule und für mich. Und Geschichten erzählen hat mit Zuhören zu tun.
