Freitag, 29. Mai 2009

The story of my life

Ich kannte mal einen Filmemacher, der immer wieder die gleiche Geschichte erzählte. Wieder und wieder handelten seine Filme von gescheiterten Beziehungen - und jedes Mal gab es keine Versöhnung. Dem Filmemacher selbst war das allerdings noch nie aufgefallen. Für ihn waren alle Geschichten zu Ende erzählt. In Wahrheit verstörte er seine Zuschauer mit einer offenen narrativen Gestalt, die alle emotional allein ließ.

Wie kommt es, dass dieser - sehr talentierte, aber bis dahin trotzdem nur mäßig erfolgreiche - Filmemacher sich immer wieder, fast zwanghaft, wiederholen musste? Es gibt ein Sprichwort, das sein Dilemma ziemlich genau auf den Punkt bringt: „Wenn Du ein Problem wegschickst kommt es wieder und hat eine andere Hose an.“ Übertragen heißt das, dass Du Deine eigene Geschichte angehen musst, um Dich zu entwickeln. Je mehr Du sie missachtest, desto mehr tritt sie in Deinem Werk in Erscheinung.

Nachdem der Filmemacher einmal begriffen hatte, dass er in seinen Filmen immer wieder die problematische Beziehung zu seinem eigenen Vater spiegelte, nahm er sein Schicksal selbst in die Hand. Noch während unseres Coachings rief er seinen Vater an und verabredete sich mit ihm. Ihm war klar geworden: Bevor ich meine beste Geschichte drehen kann, muss ich erst meine eigene Geschichte erzählen und in Ordnung bringen.

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